Sylvia 036

Ich begleite sie, ich gebe ihr Hoffnung, ich blende sie, ich wärme und steche. Aber meistens sieht sie mich nicht. Ich lauf immer hinter ihr her. Im Frühling verwechselt sie mich oft mit einem Schatten. Im Sommer schaut sie sich dann nicht mehr um. Im Herbst lacht sie mich aus. Im Winter steckt sie ihre kalten Hände tief in die Taschen und denkt an heiße Schokolade. Mir ist das recht. Ich schau ihr nach, ich flüstere ihr hinterher. Ich komme ihr immer sehr nah. Manchmal puste ich in ihr Ohr.  Nie bemerkt sie das ich ihr durch das Haar streiche, nur wenn es in ihrer Nase kitzelt schaut sie sich um, manchmal schaut sie dann sogar in den Himmel. Und sie schaut so schön, mit ihren braunen Augen, die wie Stecknadeln in den Himmel picksen. Ich fasse nach ihrer Hand manchmal, sie schaut auf ihre leere Hand und lächelt dann.