Juergen 043

der regenbogen wartet. ein wenig lässt er schon seine farben scheinen. warte, denn noch ist nicht zeit. hinter den sieben bergen putzt sich die sonne und räkelt sich. sie mag jetzt länger schlafen, versteckt sich. manchmal, heimlich, wenn niemand es sieht, streckt sie ihre langen hellen zungen unter dem vorhang hervor. verschleckt ist sie, das doch! wenn sie genug hat von ihrem hellen blauen all, mag sie gern ein wenig naschen. dann flitzen die sonnenzungen über tisch und bänke, das köstliche frische weiss und das etwas ältere, knusprig gebackene schmecken gar zu gut. kein geheimnis mehr, die gier der langen zungen! schneefreie plätze gibt es plötzlich überall. komm, setz dich her! eben hörte ich einen vogel rufen. nimm platz! bald streckt sich die sonne über das ganze tal. noch ist nicht zeit. aber man kann es schon hören.