Juergen 026nun haben sie alles abgeräumt und es könnte wieder fließen. aber es fließt nichts. wo ist der verkehr? ich denke mir, dass sich an jeder zufahrt ein dicker pfropf befindet, der alles versperrt. ein dicker pfropf! autos, fahrräder, motorräder, busse, bahnen, fußgänger, fliegende händler, kinderwagen und was weiss ich noch alles. sonst würde es ja fließen. und nicht so tröpfeln und trödeln wie jetzt. außerdem ist alles so verschmiert, verwischt als wenn ein schwindel durch das bild ginge. ach, das ist ja auch kein wunder. ich bin sturzbetrunken. weiss ja noch nicht mal, wie ich hier raufgekommen bin.
kann mich dunkel an einen aufzug erinnern, der irgendwie schräg nach oben fuhr. und an eine kleine glasscheibe, durch die man gegen eine rohe ziegelwand sehen konnte. ich hatte das gefühl, auf der stelle nach hinten umkippen zu müssen. ob das passiert ist, weiss ich nicht. weiss nur dass ich jetzt hier stehe, an eine raue fensteröffnung geklammert. und der wind reisst an meinen kleidern, meinen haaren und pfeift das letzte bisschen wärme aus mir heraus. der zettel in meiner hand flattert und raschelt. ich kann den auftrag kaum lesen, so stark bewegt sich das blatt. irgendwas steht da von verkehr und zählen und … ich muss die finger zu hilfe nehmen und zähle: eins, zwei, drei — der zettel fliegt davon und ich weiss nicht mehr, was ich hier sollte oder wollte.